Eine Schwangerschaft kann einen Einfluss auf den Sex in der Partnerschaft haben. Wie sich die Geburt eines Kindes auf den Sex auswirken kann.
Während und nach der Schwangerschaft können Mann und Frau die Lust auf Sex verlieren. Woran liegt das? Während der Schwangerschaft haben die meisten Paare sehr viel weniger Sex als vor der Schwangerschaft. Manche Paare nehmen ihr Sexualleben bereits kurz nach der Geburt wieder auf. Mehr als die Hälfte der Paare machen dagegen die Erfahrung, dass ein Baby ihr Sexualleben, auch wenn es vor der Geburt sehr befriedigend war, mehr oder weniger zum Stillstand bringt. Gründe für die sexuelle Zurückhaltung können bei der Frau, dem Mann oder bei beiden Partnern liegen. Einer der häufigsten Gründe für die Lustlosigkeit bei beiden Partnern ist Müdigkeit.
Manche Frauen fühlen sich nach der Geburt in ihrem Körper nicht wohl. Der Busen der Frau ist groß und empfindsam, die Nackenmuskeln sind verspannt. Sie hat noch Schmerzen in Folge der Naht vom Dammschnitt, die Scheide ist gedehnt und für längere Zeit noch trocken. Sie hat Angst vor dem Geschlechtsverkehr und möglichen Schmerzen. Sie fühlt sich vielleicht auch verunsichert wegen des Wochenflusses. Sie schämt sich wegen ihrer Figur, weil sie noch ein paar Pfunde zu viel hat. Das Baby nimmt ihre gesamte Aufmerksamkeit in Beschlag und seine Rund-um-die-Uhr-Betreuung führt zu Erschöpfung und Übermüdung. Sie ist - zumindest, wenn es das erste Kind ist - noch unsicher, was ihrem Kind gut tut, wann sie reagieren soll und wann nicht. Auch der Hormonspiegel braucht seine Zeit, um sich wieder zu normalisieren. Bei den meisten Frauen kehrt die Lust auf Sex erst nach 4 - 6 Monaten zurück.
Für manche Männer hat sich die Rolle ihrer Frau verändert. Der Mann sieht sie jetzt als Mutter, die sein Kind umsorgt, und will dem Kind seine Mutter nicht wegnehmen. Wenn er bei der Geburt anwesend war, können sich auch Ekelgefühle entwickeln oder ihm fallen beim Sex immer wieder die bedrohlichen Bilder der Geburt ein. Er hat Angst, beim Sex etwas bei der Frau "kaputt" zu machen.
Wenn ein Baby geboren wird, gibt es grundlegende Veränderungen in der Partnerschaft. Beide Partner müssen sich auf eine neue Situation einstellen und auch einige Abstriche machen:
Seit der Geburt unseres ersten Kindes streiten sich meine Frau und ich fast nur noch. Es zählt für meine Frau nur noch unsere kleine Tochter. Sie wirft mir vor, mich zu wenig an der Arbeit zu beteiligen.
Wir haben uns diese Zeit beide so schön vorgestellt und sind sehr enttäuscht. Wie können wir die Situation entkrampfen?
Die Geburt des ersten Kindes ist gewöhnlich ein sehr einschneidendes Ereignis für ein Paar. Die meisten Gewohnheiten und Regeln, die sich das Paar über die gemeinsame Zeit aufgebaut haben, passen nun nicht mehr. Plötzlich gibt es da ein kleines Wesen, was den Alltag bestimmt und auf die bedingungslose Liebe und Pflege seiner Eltern angewiesen ist. Alles andere muss zwangsläufig in den Hintergrund treten. Das ist dann bei vielen Paaren Anlass zu Enttäuschungen und zu Konflikten. Die Missstimmung in Ihrer Partnerschaft signalisiert Ihnen, dass Sie und Ihre Frau noch kein neues Gleichgewicht gefunden haben. Verabreden Sie sich deshalb mit Ihrer Frau möglichst zu einem ruhigen Zeitpunkt zu einem Gespräch. Teilen sie sich gegenseitig ihre Erwartungen und Wünsche mit. Vergessen Sie nicht, den jeweiligen Beitrag des anderen dazu, dass der Alltag funktioniert, zu honorieren. Gehen Sie davon aus, dass keine Absicht dahinter steht, wenn die Bedürfnisse des anderen übersehen oder nicht genügend berücksichtigt werden. Wenn Ihre Frau Ihre Tochter an erste Stelle setzt, bedeutet dies nicht, dass sie Sie nicht mehr liebt. Fragen Sie Ihre Frau, wie Sie sie mehr entlasten können, damit auch ein wenig gemeinsame Zeit für sie beide herausspringt. Wenn Sie Angst haben, beim Baby etwas falsch zu machen, dann lassen Sie es sich von Ihrer Frau zeigen. Mit der Zeit werden Sie auch Routine darin entwickeln. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, dass ein Angehöriger oder auch ein Babysitter für kurze Zeit auf Ihre Tochter aufpasst, damit sie beide mal wieder miteinander alleine sind. Wahrscheinlich muss jedoch auch erst gelernt werden, das Baby einer anderen Person zu überlassen.
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